Biofeedback

Je freier man atmet, desto mehr lebt man. (Theodor Fontane)

Wie atmen Sie gerade? Jetzt im Moment? Nehmen Sie das wahr? Wozu eigentlich? Atmen hat einen direkten Einfluss auf unseren körperlichen Zustand und umgekehrt. So macht Hektik kurzatmig, Gefahr lässt den Atem stocken, langsamer Atem dagegen verschafft Ruhe, bei Ärger hilft tiefes „Durchschnaufen“.

Mit der Biofeedback-Methode kann man schnell lernen, raus aus dem Stress in einen emotional angenehmen Zustand zu kommen und positive Energie zu schöpfen. Doch es passiert noch mehr! Mit dem gezielten Atmen wird das beruhigende Nervensystem aktiviert. Davon können sogar entzündete Zellen zB in der Darmwand profitieren und heilen.

Und ganz nebenbei lernt man den eigenen Körper besser kennen, ihn zu akzeptieren und ein bisschen besser zu „steuern“. Man gewinnt Kontrolle zurück.

Was genau passiert bei Biofeedback?

Mit wenigen Sensoren werden bei der Biofeedback-Methode Körperfunktionen wie Atmung und Herz-Pulsfrequenz gemessen. Die Körperreaktionen verändern sich mit der Wahrnehmung der Umwelt, aber auch der eigenen Gedanken und Empfindungen. In einer Biofeedback-Sitzung verdeutlicht die Ergebniskurve, wie sehr die Atmung, die innere Anspannung und das Herz das emotionale Erleben wiederspiegeln. Bei Ärger, Wut, Stress und Frust reagieren die Atmung und das Herz hektisch, die innere Anspannung steigt. Das Schwingungsmuster des Herzens lässt sich durch einfache Fokussierungs- und Atemübungen verändern.

Bei welchen Beschwerden ist Biofeedback geeignet?

Balance im Körper ist wichtig um Heilung zu ermöglichen. Beschwerden zeigen sich häufig im Alltag. Im Speziellen unterstützt Biofeedback bei Bluthochdruck, Bruxismus (Zähneknirschen), Schmerzkrankheiten, Ängsten wie zB Flugangst, Panikattacken und besonders auch Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen im Körper, Erschöpfung, Ausgelaugtheit und Schwächegefühlen.

Wie wirkt Biofeedback?

Die Biofeedback-Methode ist deshalb so effektiv, weil der Übende sofort eine Rückmeldung bekommt, zum Beispiel: „Wenn ich das mache, dann verändert sich mein Herzrhythmus so, dass ich mich in dem Moment leicht und ruhig fühle.“ Die Methode hilft, bewusster zu erleben, achtsam zu werden und die Emotionen zu regulieren. Neueste Erkenntnisse aus der Forschung belegen, dass ein regelmäßiges Schwingungsmuster des Herzens (Herzratenvariabilität, HRV) eine heilende Wirkung auf die Psyche und den Körper hat, z.B. medikamentenfreie Regulierung von Bluthochdruck, positiver Einfluss auf Entzündungsherde. Bei regelmäßigem Üben entwickelt der Mensch ein gesundes Selbstwertgefühl und wird insgesamt widerstandsfähiger und stabiler.

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